Habt ihr euch schon einmal gefragt, was genau den Unterschied zwischen einem Ninja und einem Samurai ausmacht? Oder was sie gemeinsam haben? In der Popkultur werden diese beiden ikonischen Figuren oft verwechselt, aber in Wirklichkeit könnten sie nicht unterschiedlicher sein.
In diesem Artikel bringen wir Licht ins Dunkel und zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der japanischen Kämpfer auf.
Die Ninja: Herkunft & Identität
Ninja, auch Shinobi genannt, waren im vorindustriellen Japan speziell ausgebildete Kämpfer. Sie wurden als Späher, Spione, Saboteure, Brandstifter oder Attentäter eingesetzt. Im Gegensatz zu den Samurai, die einen klaren sozialen Status und einen Ehrenkodex hatten, agierten die Ninja im Verborgenen und konnten aus allen sozialen Schichten stammen.
Die Ninja waren meist Söldner und ihre Identität war oft ein gut gehütetes Geheimnis. Sie waren Meister der Anpassung und wussten mit einer Vielzahl von Waffen und Werkzeugen umzugehen. Ihre Fähigkeiten in Guerillataktik, Tarnung und Täuschung machten sie zu gefürchteten Gegnern.
In der Hierarchie der Shinobi war der Jonin der Anführer, der Chunin sein Stellvertreter. Ihnen folgten die Genin, die die Befehle ausführten. Diese Information findet sich in verschiedenen Büchern, ist aber noch kein Beweis dafür, dass diese Hierarchieverhältnisse unter den Shinobi tatsächlich der historischen Wahrheit entsprechen. Sicher ist jedoch, dass die Ninja in Organisationsstrukturen eingebunden waren. Andernfalls hätte die einzige bekannte Feldschlacht, in der Ninja kämpften, nicht stattfinden können. Auch Spionage, Sabotageeinsätze im Feindesland und Aufklärung sind ohne Organisationsstruktur schwierig, da ohne Ordnung kein zuverlässiger Informationsfluss und keine Handlungsfähigkeit einer Truppe gewährleistet ist.
Die typische Ninja-Kleidung ist ein weit verbreitetes Klischee. Tatsächlich aber trugen die Ninjas die dunkelblaue Arbeitskleidung der Bauern, die auch Vipern abwehren sollte. Um ihre Identität zu wahren, trugen die Ninja bei ihren Einsätzen manchmal furchterregende Gesichtsmasken, um ihre Gegner in Angst und Schrecken zu versetzen.
Die Ninja verwendeten eine Vielzahl von Waffen. Es ist umstritten, ob die Ninja tatsächlich das Ninjatō benutzten, welches über eine gerade Klinge verfügt und dessen Klinge kürzer ist als die eines Katana. In der Regel verwendeten Ninja bei ihren Einsätzen sowohl nur ein Schwert (eben ein Katana oder Wakizashi) als auch das Daisho wie die Samurai. Den Ninja wird eine sehr große Auswahl an Wurfgeschossen zugeschrieben. Neben Shuriken und normalen Kunai besaßen sie auch Wurfdolche und kleine Wurflanzen, die auch mit giftigen Substanzen bestrichen sein konnten.
Weitere Waffen waren unter anderem angeblich das Kumade, eine vier oder fünfkrallige kurze Harke, am Griffende ein Seil für die Verwendung als Wurfanker, mit der dem Gegner im Nahkampf zum Beispiel die Bauchdecke aufgeschlitzt oder in den Kopf gehauen werden konnte, ein spezieller Leitertyp, bestehend aus einem langen Holzstab mit mehreren hindurchgesteckten Holzstreben und einem gefährlichen Metallhaken am Ende, das Kama, eine Sichel mit Holzgriff oder das unter anderem zur Entwaffnung eingesetzte Kusarigama, eine Sichel mit einer Kette, an deren anderem Ende eine Kugel befestigt war, die das gezielte Werfen der Kette ermöglichte. Daneben fanden auch „konventionelle“ Waffen wie Bögen oder Lanzen Verwendung.
Die Samurai: Herkunft & Identität
Die Samurai waren die Kriegerklasse im alten Japan und dienten den Daimyo (Feudalherren) als Leibwächter und Soldaten. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, ihren Herrn zu beschützen und für ihn zu kämpfen. Außerdem waren sie für die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung zuständig.
Die Samurai-Klasse bestand aus den Söhnen der Samurai-Familien. Es war auch möglich, durch besondere Verdienste in den Rang eines Samurai erhoben zu werden, obwohl dies selten vorkam. Auch Frauen konnten den Status eines Samurai erlangen, obwohl ihre Rolle stark eingeschränkt war.
Die Samurai standen an der Spitze der Gesellschaft und genossen viele Privilegien. Sie waren die einzigen, die Waffen tragen durften und hatten das Recht, einen Gemeinen (einen Nicht-Samurai) zu töten, wenn dieser ihre Ehre beleidigte.
Ein Samurai begann seine Ausbildung sehr früh, oft im Alter von 5 oder 6 Jahren. Die Ausbildung umfasste das Training in den Kampfkünsten, aber auch in Literatur, Kunst und Philosophie. Nach Abschluss der Ausbildung wurde der junge Samurai in einer Zeremonie offiziell in die Kriegerklasse aufgenommen.
Die typische Kleidung eines Samurai bestand aus einer mehrteiligen Rüstung mit Helm, Brustpanzer und Schienbeinschonern. Unter der Rüstung trugen sie ein kimono-ähnliches Gewand. Die Farben und Muster der Rüstung variierten je nach Rang und Familie.
Die Samurai waren bekannt für ihre Fähigkeiten im Schwertkampf, vor allem mit dem Katana, einem langen, gebogenen Schwert. Sie benutzten aber auch andere Waffen wie Bögen, Lanzen und später auch Gewehre. Der Kampfstil der Samurai betonte die Ehre und den Einzelkampf, obwohl sie auch in großen Schlachten kämpften.
Was haben Samurai und Ninja gemeinsam?
Bei allen Unterschieden hatten Ninja und Samurai auch einige Gemeinsamkeiten. Hier sind einige davon:
- Herkunft: Beide kommen aus Japan und sind tief in der japanischen Geschichte und Kultur verwurzelt.
- Aufgaben: Sowohl Ninja als auch Samurai waren Krieger, die in der Kunst des Kampfes ausgebildet waren. Sie dienten ihren Herren und hatten die Aufgabe, diese zu beschützen und für sie zu kämpfen.
- Zugehörigkeit: Sowohl Ninja als auch Samurai konnten nur durch Geburt oder besondere Verdienste zu ihrer jeweiligen Klasse gehören.
- Disziplin und Geschick: Beide Gruppen waren für ihre Disziplin und ihr Können bekannt. Sie waren Meister ihres jeweiligen Kampfstils und benutzten eine Vielzahl von Waffen.
- Kultureller Einfluss: Sowohl Ninja als auch Samurai haben das Bild des Kriegers in der Popkultur stark geprägt. Sie sind in Filmen, Büchern, Videospielen und Comics weit verbreitet und haben das westliche Japanbild stark beeinflusst.
Heute existieren Ninja und Samurai in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr. Ihre Traditionen und Praktiken leben jedoch in Form von Kampfkunstschulen und kulturellen Darbietungen weiter. In Japan gelten sie als wichtiger Teil der nationalen Geschichte und Identität. Im Westen sind sie oft Gegenstand von Faszination und Spekulation, was zu einer Vielzahl von Darstellungen in der Popkultur geführt hat.
Wo kann die Kampfkunst heute lernen?
Hier sind einige Orte, an denen man die Kampfkunst und den Lebensstil der Samurai und Ninja erlernen kann:
- Bujinkan Dojo: Dies ist eine internationale Kampfkunstorganisation, die sich auf das Lehren der Kampfkünste der Samurai und Ninja konzentriert. Dojos gibt es in vielen Ländern der Welt.
- Genbukan World Ninpo Bugei Federation: Diese Organisation konzentriert sich auf das Lehren der Ninja-Kampfkünste und hat Schulen auf der ganzen Welt.
- Nippon Budokan: Dies ist ein großer Kampfkunstkomplex in Tokio, Japan, der viele verschiedene Arten traditioneller japanischer Kampfkünste lehrt, darunter auch die Kampfkünste der Samurai.
- Katori Shinto Ryu: Dies ist eine der ältesten Samurai-Kampfkunstschulen in Japan. Sie hat auch Dojos in anderen Ländern.
- Iga-ryu Ninja Museum: Dieses Museum in Iga, Japan, bietet auch Kurse und Workshops zur Ninja-Kampfkunst und -Kultur an.
- Ninjutsu Verein: Fragt in eurem Verein nach, wo man Elemente der Samurai und Ninjas lernen kann.
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