Das Nachtsichtgerät dient der Verbesserung der Sichtverhältnisse bei Dämmerung und in der Dunkelheit. Durch die unterschiedliche Funktionsweise der Geräte ist ein Nachtsichtgerät für viele Einsatzbereiche erwerbbar. Es findet in vielen Bereichen Einsatz, bei Militär und Polizei, Haus- und Gartenbesitzer, Industrie, Gebäudeüberwachung oder bei der Jagd.
Lest im Folgenden Hintergründe über Nachtsichtgeräte, bezüglich deren Funktionsweise, Einsatzgebiete, Varianten und auf was es beim Kauf zu achten gilt.
- 4-fache Vergrößerung mit Restlichtverstärker und...
- 500-fache Restlichtverstärkung, Nachtsichtgerät Generation...
- Durchmesser der Objektivlinse: 50mm, Trennschärfe,...
FAQ Nachtsichtgeräten: Funktion, Varianten & Auswahl
Wie funktionieren Nachtsichtgeräte?
Die Technik zur Erzeugung der Nachtsicht ist modellabhängig. Es werden Nachtsichtgeräte mit Restlichtverstärker und Bildwandler genutzt:
- Restlichtverstärker nutzen das schwache Licht, das in der Dämmerung und in der Nacht vorhanden ist, und verstärken dieses. Nachtsichtgeräte mit Restlichtverstärker nutzen Kamerasysteme mit großer Eingangslinse und sehr empfindlichem CCD-Sensor. Die hohe Empfindlichkeit des Sensors und die große Eingangslinse reichen aus, um auch sehr geringen Lichteinfall einzufangen und zu verstärken. Geräte, die Restlichtverstärker nutzen, können auch zur Erzeugung von Farbbildern dienen.
- Bildwandler sind mit Halbleiter-Bildsensoren bzw. Bildwandlerröhren ausgestattet. Die Technik ermöglicht es, für das menschliche Auge nicht sichtbare Infrarotstrahlung sichtbar zu machen. Das sogenannte nahe Infrarot (NIR) in der Umgebung kann in sichtbares Licht umgewandelt werden. Die Temperatur von wärmeabstrahlenden Objekten weicht von der Umgebungstemperatur ab. Diese Technik wird beispielsweise zur Beobachtung von Wildtieren und anderen Warmblütern genutzt. Auch Unterstände und noch warme Motoren können mithilfe der Wärmestrahlung erkannt werden.
Wofür wird ein Nachtsichtgerät eingesetzt?
- Nachtsichtgeräte, die mit Restlichtverstärkung und nach dem Bildwandlerprinzip im Infrarotbereich arbeiten, werden beispielsweise von Militär und Polizei genutzt.
- Von Privatpersonen werden die Geräte vorwiegend von Jägern eingesetzt. Es gibt sie als Wärmebildgeräte oder als Vorsatz. Vor der Nutzung sollte jedoch die rechtliche Situation in Deutschland geprüft werden.
- Die Techniken der Nachtsichtgeräte werden auch in Videokameras eingesetzt, um beispielsweise die Überwachung von Gebäuden zu ermöglichen.
Was bedeuten die Generationen bei Nachtsichtgeräten & welche gibt es?
Nachtsichtgeräte, wie Restlichtverstärker und Bildwandler, werden in Generationen aufgeteilt. Seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts sind Nachtsichtgeräte der Generation 0 bekannt. Die weiteren Generationen reichen von 1 bis 4., je höher die Generation, desto aktueller die Entwicklungsstufe und Langlebigkeit.
Nachtsichtgeräte der Generation 1
Bei der Generation 1 der Nachtsichtgeräte handelt es sich um kurzlebige (1.000 bis 2.000 Stunden) Varianten, die mit Bildwandlerröhren arbeiten. Es wird eine Elektronenoptik bei den Geräten genutzt, die für eine hohe Verstärkung (1.000-fach bis zu 8.000-fach) sorgt. Gleichzeitig sind die Geräte zur Bildverkleinerung ausgelegt. Im militärischen Bereich wurden mehrere Bildwandlerröhren genutzt, die hintereinandergeschaltet, bessere Sicht ermöglichen sollten. Die Geräte wurden vor Jahrzehnten eingesetzt und galten als sehr klobig.
Nachtsichtgeräte der Generation 2
Die Generation 2 zeichnet sich durch eine höhere Lebensdauer, im Vergleich zur Generation 1 aus. Die Lebensdauer liegt mit ca. 10.000 bis 15.000 Stunden höher. Des Weiteren besitzt die Generation 2 der Nachtsichtgeräte eine Mikrokanalplatte (MCP). Die MCP befindet sich zwischen Bildschirm und Fotokathode. Durch die Mikrokanalplatte kann jeder Bildpunkt vervielfacht werden, was zu einer bis zu 20.000-fachen Restlichtverstärkung führt.
Nachtsichtgeräte der Generation 3
Die Generation 3 besitzt verbesserte Mikrokanalplatten. Durch den Einsatz von Galliumarsenid (GaAs) kann eine bis zu 50.000-fache Verstärkung des Lichts erzielt werden. Die Lebensdauer liegt bei ca. 15.000 Stunden.
Nachtsichtgeräte der Generation 4
Die Generation 4 setzt ebCCDs ein, die Bilddaten erzeugen. Die Bilddaten werden von digitalen Signalprozessoren bearbeitet und optimiert. Die Generation 4 der Nachtsichtgeräte ist dem Militär vorbehalten und nicht erhältlich.
Was kann man mit einem Nachtsichtgerät machen?
Mit Wärmebildkameras können beispielsweise Bewegungen von Warmblütern im Garten aufgenommen werden. Auch Überwachungskameras mit Nachtsichtfunktion machen für entlegene Wohngegenden Sinn. Die Geräte sind mit Restlichtverstärker oder Bildwandler (Nahinfrarot) erhältlich. Der Vorteil an Überwachungskameras mit Nachtsichtgeräten ist, dass diese mit Aufnahmespeicher erworben werden können. Eine Festplatte oder SD-Karte (Micro-SD) dient als Speicher der nächtlichen Aufnahmen, die von dem Hauseigentümer ausgewertet werden können.
Günstiges Nachtsichtgerät vs. teures Nachtsichtgerät
Teuer
Ein teures Nachtsichtgerät zeichnet sich, modellabhängig, durch eine größere Reichweite und vielseitige Eigenschaften aus. Im Handel sind beispielsweise Geräte erhältlich, die eine Aufnahme mittels Speicherkarten oder integriertem Flashspeicher ermöglichen. Die höherpreisigen Geräte geben zudem ein besseres Bild wieder. Die Bilder werden schärfer dargestellt und Kontraste können besser erkannt werden.
Die besten Modelle sind vor allem wegen ihrer hohen Reichweite beliebt. Ein großer Objektivdurchmesser ist ebenfalls wichtig und ermöglicht, bei Restlichtverstärkern, eine bessere Lichtausbeute. Teure Nachtsichtgeräte sind zudem durch eine lange Laufzeit gekennzeichnet.
Günstig
In der Regel reicht für Privatanwender ein Gerät für den Amateurbereich aus.
Die Geräte sind Nachtsichtgeräte der Generation 1 und sind zu einem günstigen Preis erhältlich. Die Vorteile von Amateurgeräten sind ein günstiger Preis und Eignung für Nachtsicht bei kompletter Dunkelheit (Infrarotstrahl).
Die günstigen Geräte vermitteln allerdings ein körniges, rauschendes Bild und sind in der Regel nur für Nachtsicht auf kurzer Distanz nutzbar. Des Weiteren weisen Amateurgeräte nur eine kurze Nutzungszeit (wenige Stunden) auf, im Vergleich zu teureren Nachtsichtgeräten der 2. und 3. Generation.
Nachtsichtgerät – worauf beim Kauf achten?
Varianten: Nachtsichtbrille vs. Nachtsichtgerät
Beim Kauf eines Nachtsichtgerätes ist die Auswahl der Gerätevariante wichtig. Im Handel sind beispielsweise Nachtsichtbrillen, Nachtsichtferngläser und Wärmebildkameras erhältlich. Günstige Brillen mit Nachtsichtfunktion kosten zwischen 20 Euro und 30 Euro. Es sind keine professionellen Nachtsichtgeräte, sondern lediglich Sehhilfen, welche die Sicht bei schlechten Lichtverhältnissen gewährleisten. Die Nachtsichtbrillen sind für die nächtliche Nutzung im Straßenverkehr interessant.
Des Weiteren gibt es Nachtsichtgeräte für Jäger, die mit Zielfernrohr benutzt werden können. Neben der „Form“ des Nachtsichtgerätes sind auch die Eigenschaften wesentlich. So sollten vor dem Kauf die folgenden Punkte entschieden werden:
Aufnahmefunktion als Kauffaktor
Wer eine Nachtaufnahme benötigt und sich das Bildmaterial ansehen und auswerten möchte, der benötigt ein Nachtsichtgerät mit Bildspeicherungsmöglichkeiten. Im Handel sind auch Varianten erhältlich, die an einen Videorekorder oder an eine Kamera angeschlossen werden können. Es ist von Vorteil, wenn das Gerät mit Kameraanschlussmöglichkeit ein Stativgewinde hat.
Kauffaktor Objektiv
Gute Objektive besitzen einen hohen Lichtdurchlass. Der Lichtdurchlass sowie die integrierte Technik des Nachtsichtgerätes ermöglichen eine gute Bildqualität. Bei einem guten Objektiv ist die F-Zahl (Öffnungsverhältnis) niedrig.
Produktdaten vergleichen
Bei den Favoriten können auch einfach die Fakten miteinander verglichen werden. Die folgenden Punkte sollten alle oder zu weiten Teilen in den Produktdaten enthalten sein:
- Reichweite: Wie weit muss die Sicht sein?
- Zoom und Vergrößerung: Welche Werte sollen hier gewählt werden?
- Betriebsdauer: Wie lange muss das Gerät ohne Aufladung auskommen?
- Größe & Gewicht: Hier gibt es auch Unterschiede. Jedoch spielen diese Punkte meist keine große Rolle.
- Bildqualität: Wie wichtig sind Schärfe und Kontraste?
- Preis: Wo ist der Schmerzpunkt, am besten setzt man sich eine Preisobergrenze.
- Aufnahme: Soll das Gerät eine Aufnahmefunktion besitzen?
- Software: Wie funktioniert der Download der Daten, welche Software/ App liegt dahinter.
- Montage: Soll das Gerät irgendwo angebracht werden? Gibt es Monatehinweise bzw. Material?
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