Auch zuhause könnt ihr Eure Karatefähigkeiten verbessern. Neben regelmäßigen Übungen und Trainingseinheiten sollte das Konditionstraining nicht zu kurz kommen. Damit euch die Techniken leichter fallen, ist es durchaus sinnvoll zuhause auch die eine oder andere Übung durchzuführen.

Karate Übungen für Zuhause

Je nach Ausbildungsstand kann es Sinn machen, Zuhause zu trainieren. Es ist schließlich allgemein bekannt, dass das Gehirn Bewegungsabläufe besser verinnerlicht, wenn sie täglich für 15 Minuten trainiert werden, anstatt einmal pro Woche für 120 Minuten, obwohl die insgesamt aufgewendete Zeit kürzer ist.

Achtung: Karate Übungen sollten eigentlich immer zu zweit absolviert werden. Daher sollten die Übungen zuhause nur eine Ergänzung zum Training sein, können dieses aber nicht ersetzen.

Karate Übungen für Anfänger

  1. Fußstellungen: Für Anfänger empfiehlt es sich zuerst, die verschiedenen Fußstellungen zu lernen. Oftmals bereitet die richtige Fußposition bei Drehungen und Wendungen schon genug Schwierigkeiten, ohne dass die Hände zum Einsatz kommen. Wenn Ihr soweit seid, dass die Füße Euch blind gehorchen, dann dürft Ihr gern die Hände mit hinzunehmen.
  2. Kata lernen: Ihr könnt Kihon und Kata Zuhause trainieren, wenn Euch genug Platz zur Verfügung steht. Beachtet beim Üben der Kata nur, dass Ihr die Bewegungen nicht aus Platzmangel verändern müsst, da Ihr diese Angewohnheiten später nur schwer wieder los werdet. Es gibt im Internet zwar das eine oder andere Karate Tutorial, welches einzelne Techniken oder komplette Kata erklärt, idealerweise lasst Ihr Euch die Techniken und Bewegungen allerdings vorher von Eurem Trainer zeigen und erklären.
  3. Abwehr und Schlagtechniken lernen: Es macht auch durchaus Sinn die geübten Abwehrtechniken (Fuß und Hand) im Training zuhause weitere zu trainieren, so prägt man sich die Technik noch besser ein. Achtet aber auf ausreichend Platz, nicht dass Euer Fernseher einen Tritt abbekommt ;-).
  4. Kondition: Karate ist ein Sport, wie bei jedem Sport habt ihr mit einer guten Kondition Vorteile, es schadet also nicht eine Runde zu joggen oder sich auf das Rad zu setzen.

Denkt immer daran: eine falsch gelernte Technik umzulernen dauert im Gehirn um ein vielfaches länger als das Erlernen einer neuen Technik. In den folgenden Videos werden Grundtechniken vorgestellt:

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Karate Übungen für Fortgeschrittene

Ein Fortgeschrittener Schüler, welcher bereits die ersten Gürtelprüfungen hinter sich hat, kennt bereits einen Teil seiner Schwächen und wird daran arbeiten, diese auszugleichen. Solltet Ihr Probleme mit einer Kata oder einem Teil davon haben, könnt Ihr diese selbstverständlich Zuhause üben.

  1. Kata lernen: Da es je Gürtel einzelne Katas abgefragt werden, habt ihr hier immer genug zu lernen.
  2. Techniken: In den einzelnen Katas gibt es eine Reihe von Schlag- und Abwehrtechniken, die nicht zu den Grundtechniken gehören, diese gilt es zu perfektionieren.
  3. Kondition: Wie bereits oben gesagt, Kondition ist ein wesentlicher Vorteil, an dem jeder arbeiten sollte, ob Anfänger oder Profi.
  4. Partnerübungen: Wenn Ihr länger dabei seid, habt Ihr Euch vielleicht auch schon ein wenig Ausrüstung zugelegt (beispielsweise Trainingsmatte oder Schlagpolster) und übt mit der Hilfe eines Partners. Dieser muss nicht zwingend selbst im Verein sein, denn halten kann die Polster prinzipiell jeder, es hilft Euch aber in der Hinsicht, dass ein geschulter Trainingspartner Eure Technik beobachten und Euch gegebenenfalls auf Fehler und Schwächen hinweisen kann.

In dem folgenden Videos werden Karate Katas ausgeführt:

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Karate Übungen für Profis

Auf dem Niveau eines Profis, also beim Erreichen der letzten Kyu Grade kurz vor dem Übergang zum 1. Dan, denkt Ihr vermutlich, dass sich die Intensität des Trainings verringert, da der Karateka ja bald alles beherrscht. Das ist allerdings ein völliger Irrtum, denn jetzt, da er kaum noch neue Techniken lernt, muss er umso mehr daran arbeiten, die bereits Erlernten zu perfektionieren. Ein Dan-Träger wird Zuhause nach keinem Muster trainieren, sondern gezielt darauf hinarbeiten, seine Karate Techniken zu optimieren.

  1. Katas ausführen: Die erlernten Katas sind sicherlich ein guter Einstieg in das Training und verfestigen das Erlernte.
  2. Kondition: Karate-Profis nehmen sicherlich mehrmals die Woche am Karate Training teil, dennoch ist auch hier Konditionstraining sinnvoll.
  3. Übungskämpfe: Auch wenn es aufgrund des Platzes sicherlich schwer wird, sind Übungskämpfe eigentlich das Wichtigste als Profi. Vielleicht lässt sich das ja im Garten oder in einem Part realisieren?

Solltet Ihr zu den Kumite-Wettkämpfern gehören, wäre es natürlich angemessen, wenn Ihr einen gleichwertigen Übungspartner findet, um den Freikampf effektiv trainieren zu können. Das Besiegen eines Grüngurtes wäre zwar ein netter Beweis Eurer Fähigkeiten, wird Euch aber keinesfalls ausreichend auf Euren nächsten Wettkampf vorbereiten.

Aber man muss ganz klar sagen: Übungen für Profis sind zuhause nur bedingt sinnvoll, neben Kondition und Katas kann hier nichts geübt werden, wo kein Partner (und Trainingsgelände) von Nöten sind.

Karate Übungen
Quelle: Midjourney

Karate Techniken und Stellungen

Beim Karate gibt es unterschiedliche Techniken zur Verteidigung, für Würfe sowie Schlagtechniken mit dem Fuß und den Armen. Wir bieten einen kleinen Überblick zu den Techniken.

Standtechniken im KarateEine große Besonderheit am Karate ist, dass fast jede Technik mit verschiedenen Fußpositionen (Tachi Waza), die man Stände nennt, ausgeführt werden kann. Diese Stände lernt Ihr nach und nach im Laufe Eures Trainings. Das Erlernen verschiedener Techniken in unterschiedlichen Ständen stellt eine Grundvoraussetzung zum Ausführen diverser Kata dar. In Filmen stehen die Schüler häufig im „Kiba-Dachi“, wobei sich die Füße seitlich des Körpers befinden und die Fußspitzen nach vorn zeigen.
Bereitschaftshaltung (Kamae)Die Bereitschaftshaltung (Kamae) dient im Training dazu, dem Gegenüber die Kampfbereitschaft zu signalisieren und selbst kampfbereit zu sein. In der Bereitschaftshaltung sollt Ihr nicht nur körperlich, sondern auch geistig angespannt sein.

 

Zur Verdeutlichung: Die häufig genutzte Haltung „Jodan Kamae“ ähnelt der Haltung, wie sie Boxer während des Kampfes einnehmen, um Ihr Gesicht zu schützen.

AbwehrtechnikenDie Abwehrtechniken bestehen aus mehreren Faktoren. Bereits über den Stand wird Trefferfläche gegnerischer Schläge verringert. Darüber hinaus werden die Schläge mit Füßen und Armen abgewehrt.
Beintechnik beim KarateWeiterhin können viele Angriffe auf mehrere Arten ausgeführt werden, indem die Trefferfläche verändert wird. So kann ein seitlicher Fußtritt beispielsweise als „Yoko-Geri Kekomi“ oder als „Yoko-Geri Keage“ ausgeführt werden. Beim Kekomi wird mit der Ferse gestoßen und beim Keage mit der Fußaußenkante „geschnappt“, aber im Grunde handelt es sich um die gleiche Beintechnik.
Eine weitere Besonderheit, speziell beim Shotokan-Karate, ist, dass fast alle Techniken gleichermaßen für Angriff und Verteidigung genutzt werden können. Man untergliedert die Techniken in verschiedene Gruppen.
Armtechniken im KarateDie größte Gruppe der Karate Techniken stellen die Armtechniken (Ude-Waza) dar. Das liegt einerseits daran, dass jede Kata voll von ihnen ist und andererseits daran, dass Ihr Eure Arme in einem Wettkampf in jeder Sekunde zum Schutz einsetzen müsst. Man unterteilt die Armtechniken in Schlagtechniken, Stoßtechniken und Blocktechniken.
Schlag- und Stoßtechniken mit dem ArmÜberwiegend bei den Schlagtechniken unterscheidet man die einzelne Technik noch nach der Zone, welche eingesetzt wird. So kann beispielsweise mit der Faust, der Handkante oder dem Handrücken geschlagen werden. Stoßtechniken hingegen werden meist gerade und mit der Faust ausgeführt. Bei den Blocktechniken kommen überwiegend Faust, Handkante und Unterarm zum Einsatz.
Schlag- und Stoßtechniken mit dem BeinDie nächste Gruppe stellen die Beintechniken (Ashi-Waza) dar, bei denen ebenfalls viele Trefferzonen existieren, die von der Ferse, über die Fußaußenkante bis hin zum Fußspann reichen. Manche Fußtechniken können stoßend und schlagend ausgeführt werden, wohingegen andere Techniken festgelegt sind. Die Sonderform bilden die Fußfeger, deren Ziel es ist, das Bein eines Gegners unter seinem Körper wegzuziehen.
Hebel und WürfeIm Karate existieren verschiedene Hebel und Würfe, welche Ihr aber erst im späteren Verlauf Eures Trainings lernen werdet. Durch die Spezialisierung des Karate auf die Schläge und Tritte kommt diesen Techniken im Anfangsstadium nahezu überhaupt keine Aufmerksamkeit zu.

Der ursprüngliche Zweck dieser Techniken war die effektive Verteidigung gegen überlegene Angreifer, was jedem von Euch bewusst wird, wenn er sich ein wenig mit den Bewegungsabläufen auseinandersetzt. Karate ist, unter anderem durch diverse Filme, bekannt für seine harten Schlag-, Block-, Tritt- und Stoßtechniken, wobei im späteren Verlauf des Trainings auch einige Würfe, Hebel und Würgegriffe erlernt werden.

Maximilian Hitzler

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