Vielen ist Kung Fu durch Filme oder berühmte Kampfsportler, wie Bruce Lee, bekannt. Aber woher kommt die Kampfsportart ursprünglich und wie gelangte sie zu der heutigen Verbreitung? In diesem Beitrag möchten wir Einblick in die Geschichte geben.


Kung Fu Geschichte
Quelle: Midjourney

Erste Grundsteine im Shaolin Kloster

Es war ein indischer Mönch namens Bodhidharma, der ungefähr 500 nach Christus in Nordchina im Shaolin Kloster in der Provinz Henan den Grundstein für die Kampfkünste legte. Am Anfang lehrte er den Chan oder auch Zen. Das bedeutet, dass er die Philosophie der Selbstachtung durch Meditationstechniken verbreitete.

Während seines Klosteraufenthaltes fügte er seinen Meditationsübungen nach und nach noch weitere Bewegungen hinzu, die zur Körperertüchtigung gedacht waren. So schaffte er die Basis für die spätere Entwicklung der Kampfkünste. Neben den körperlichen Übungen und den Atemtechniken entwickelte er auch die geistige Stärke (Qi), die für Widerstandskraft und Durchhaltevermögen erforderlich war.

Stetige Weiterentwicklung

Aber erst seine Nachfolger definierten den Begriff des Kampfes neu. Bodhidharma betrachtete den Kampf als neue Disziplin zur Erlangung der Erleuchtung, während nachfolgende Mönche seine „Shiba Luohanshou“ – also die „18 Hände der Buddha Schüler“ – zum Kampf nutzten und weiterentwickelten. Dabei handelte es sich um gymnastische Übungen, die auch im Kampf eingesetzt werden konnten.

Wuqinxi: Kunst der fünf Tiere

Da immer nach neuen Methoden des Kampfes geforscht wurde, entstand aus Bodhidharmas Übungen und Lehren durch Kombination mit der chinesischen Medizin nach Hua Tuo schließlich die Kunst Wuqinxi. Sie wurde im Kloster ausgeübt und konnte sich in den folgenden Jahrhunderten zum Shaolin Quanfa entwickeln. Das Wuqinxi ist dabei die „Kunst der fünf Tiere“, die eine Reihe von Übungen zur Tiernachahmungen enthält.

Hua Tuo, selbst Arzt und Wegbereiter in der Anästhesie, nahm die Kunst der fünf Tiere wieder auf und fasste sie zu Basis-Bewegungsübungen zusammen, die dazu dienten, die Vitalität des Körpers aufrechtzuerhalten. Dabei versuchte er, die Bewegungen der Bären, Hirsche, Kraniche, Affen und Tiger zu beobachten und ins menschliche Verhalten zu übertragen. Zu den Übungen gehörten Sprünge, Kriechen, Drehungen und Beugungen. Aber auch Muskelkontraktionen durch Anspannungen und Atemkontrolle waren wichtige Bestandteile der Übungen.

Kombination mehrerer Kampftechniken

Am Ende legten sowohl Bodhidharmas Philosophie über die Selbstachtung durch Meditationstechniken als auch Hua Tuos Übungen zur Vitalitätserhaltung des Körpers den Grundstein für die heutigen Kampfkünste und somit auch für das Kung Fu. Die Entwicklung, die zunächst nur im Shaolin Kloster stattfand, verbreitete sich schon sehr bald durch Anhänger in China und später in ganz Asien. Aus dieser Grundlage entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte immer neue Kampfkunststile.

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Maximilian Hitzler