Die Horrorvorstellung schlechthin: Beim Joggen wird man in einem einsamen Park bedrängt oder beim Schlafen wacht man von den Geräuschen eines Einbrechers auf. Aber was, wenn Flucht oder Hilfe holen nicht mehr möglich sind? Dann muss man sich wehren bzw. den Gegner kampfunfähig machen, um doch noch flüchten zu können.
In diesem Beitrag stellen wir vor, wie man sich mit Selbstverteidigungstechniken oder -waffen erfolgreich zur Wehr setzen kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Momentum machts: Schnelles Erfassen und Handeln in einer Gefahrensituation kann den Unterschied ausmachen.
- Es gibt Waffen zur Selbstverteidigung, setzt euch aber besser vorher mit den gesetzlichen Vorschriften (zum Kauf, Führen, Besitz von Waffen).
- Waffen unterscheiden sich bei Bedienung, Reichweite und Effektivität – übt vor dem Ernstfall.
In welchen Situationen besteht Gefahr?
Im Alltag existieren zahlreiche Situationen, die sich innerhalb von wenigen Minuten aufgrund der gegebenen Umstände in echte Notsituationen verwandeln können. Im Folgenden stellen wir 6 typische Situationen vor.
1. Nachts alleine unterwegs: Der Heimweg vom Club…
- Auf den Nachhauseweg nach eine Disco- oder Clubbesuch machen, besteht definitiv eine Situation mit erhöhter Gefahr. In der Regel sind die Straßen nachts wenig beleuchtet. Des Weiteren sind deutlich weniger Menschen unterwegs und einige davon sind alkoholisiert. Die Dunkelheit ist für Täter der beste Begleiter.
- Krankenschwestern, Restaurant- oder Tankstellenangestellte, die spät abends nach dem Beenden ihrer Schicht nach Hause gehen, sind ebenfalls gezwungen, sich in eine Notsituation zu begeben.
2. Einsame und unsichere Gebiete: Die dunkle Unterführung…
- Allerdings sind auch tagsüber Notsituationen gegenwärtig. Dazu zählt das Passieren einer dunklen Unterführung, die auch bei Tageslicht unter einer mangelnden Beleuchtung leidet. Einsame U-Bahn-Haltestellen gehören ebenso zu den beliebten Orten, an welchen Täter ihre Opfer aufsuchen.
- Ein Spaziergang in einem Stadtpark hat zunächst mal nichts Gefährliches. Jedoch fehlt der Schutz der Gemeinschaft und die Begegnung mit nur einer verwirrten Person kann ausreichen.
3. Als Tourist: Alleine in fremden Straßen
Touristen, die sich in einem fremden Land befinden, erhöhen die Wahrscheinlichkeit, sich in eine Notsituation zu begeben um ein Vielfaches.
- Das liegt zum einen daran, dass sie in der Regel die Landessprache weniger oder in einem Vergleich zu den Einheimischen deutlich schlechter beherrschen, zum anderen kennen sie sich in der Urlaubsgegend weniger aus.
- Darüber hinaus sind Täter sehr gut in der Lage, Touristen ausfindig zu machen und zu erkennen. Und dass diese ihre Habseligkeiten immer bei sich haben müssen – macht Touristen als Ziel umso attraktiver.
4. Alkohol & Drogen: Ohne Hemmungen!
- Alkohol gehört zu den Mitteln, welche eine harmlose Situation in eine echte Gefahrenlage verwandeln kann. Dies gilt insbesondere für Täter. Ihre Hemmschwelle fällt deutlich herab und sie lassen sich schneller zu kriminellen Taten hinreißen. Alkohol gehört definitiv zu den persönlichkeitsverändernden Drogen, die Menschen zu Kriminaldelikten ermutigen.
- Natürlich sind auch andere Drogen ein Gefahrenherd. Sie ziehen ein kriminelles Klientel an und haben eine wahre Sogwirkung auf Kriminelle.
5. Sexualdelikte: Durch Bekannte und Übergriffe durch Fremde
- Sexualdelikte und Vergewaltigungen sind prinzipiell überall und durch jeden möglich. Sie können auch tagsüber passieren. Ferner stammen die Täte des Öfteren aus dem Bekanntenkreis. Diese Gefahrensituationen entstehen allerdings in der Regel spontan.
- Es gibt aber auch andere Sachverhalte und Gefahrensituationen: Junge Frauen, die nach dem Club allein unterwegs sind und Gruppen von jungen Männern, die unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehen.
6. Einbrecher: Nachts überrascht werden…
- Ungebetene Gäste wie Einbrecher gehören ebenfalls zu den Störenfrieden, die eine Notsituation heraufbeschwören.
- Dies trifft insbesondere dann zu, wenn der Einbrecher von den Hausbesitzern überrascht wird. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass dieser Gewalt anwendet, um einem Strafverfahren sowie einer Anzeige zu entgehen.
Gefahrenbeurteilung
Wenn ihr kurz davorsteht, Opfer eines böswilligen Angriffs zu werden, können wenige Sekunden entscheidend sein. Durch schnelles Handeln habt ihr die Chance zur Flucht, könnt einen Angriff abwehren oder den Angreifer sogar durch einen Überraschungsangriff kampfunfähig zu machen.
Wenn dieser erstmal mit einer Waffe in den Händen vor euch steht, gestaltet sich eine Verteidigung schwierig. Der Angreifer ist dadurch definitiv in der bessren Position. In solch einem Fall könnte die Selbstverteidigung nach hinten losgehen.
1. Ist Flucht eine Option?
- Wo befindet ihr euch: Auf offenem Feld, in einer Unterführung oder in einem Raum?
- Welche Flucht-Chancen habt ihr: Welch Kondition habt ihr, welche der Angreifer?
Allerdings solltet ihr es unbedingt versuchen. Der Angreifer möchte ggf. keine Verfolgungsjagd oder ihr trefft doch auf einen Passanten.
2. Um Hilfe rufen!
- Angegriffene Personen können selbst zum Telefon greifen und die Notruftaste betätigen. Dank GPS sind Mitarbeiter der Notrufzentrale dazu in der Lage, das Mobiltelefon und die Person zu orten.
- Darüber hinaus lohnt sich ein lautes Rufen. Auch in diesem Fall können Passanten, die sich in der Nähe befinden, die Polizei alarmieren oder dabei helfen, den Täter in die Flucht zu schlagen.
3. Gegner zur Vernunft bringen?
Außerdem sollten sich Opfer die Frage stellen, ob der Angreifer zur Vernunft gebracht werden kann. Dies ist jedoch von der Situation abhängig und um wen es sich beim Täter handelt.
Zudem kommt es auch darauf an, herauszufinden, was der Täter will. Wenn es ein Bekannter ist, der gerade dabei ist, seine Bekannte zu vergewaltigen, könnte ein Appell an die Vernunft Wunder wirken. Handelt es sich um einen Fremden, der Geld möchte, lohnt sich weder das Appellieren an dessen Gewissen noch das Austragen eines Kampfes. In diesem Fall gibt der Klügere nach, um als Gewinner hervorzugehen.
4. Wehren gegen mehrere Gegner?
In Selbstverteidigungskursen erwähnen Trainer zwar, dass mehrere Angreifer nicht gleichzeitig, sondern nacheinander eine Person angreifen. Um diese zu besiegen, bräuchte das Opfer eine gute Kondition sowie eine ausgeprägte physische Kraft. Deshalb sollten sich Angriffsopfer das Einlassen auf einen Kampf gut überlegen.
Deshalb raten Experten, sich einen Fluchtplan zuzulegen und die Beine in die Hand zu nehmen. Meistens haben Täter keine Lust auf ein Fangspiel, denn ihnen ist bewusst, dass auf dem Fluchtweg, vorbeilaufende Passanten die Person retten könnten.
5.Sich wehren!
Sich wehren sollte definitiv nicht an erster Stelle stehen. Zuerst solltet ihr versuchen zu fliehen und nach Hilfe zu rufen. Aber es könnte zu einem Punkt kommen, dass ihr euch wehren müsst oder euch dem Angreifer ergebt – mit ungewissem Ende.
Und darum geht es im nächsten Abschnitt: Was wenn nichts mehr hilft und man sich wehren muss?
Sich wehren mit Selbstverteidigungswaffen
Es scheiden sich die Geister darüber, ob Waffen sinnvoll zur Selbstverteidigung eingesetzt werden sollten oder nicht. Wir sind uns auch uneinig, denn es gibt wie so oft gibt es einige Vorteile, aber auch Nachteile.
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Vor- und Nachteile
Vorteile
- Generell profitieren körperlich schwache Personen von einem Waffengebrauch zur Selbstverteidigung. So kann sich beispielsweise ein Rentner gegen einen Räuber wehren, der ihm körperlich deutlich überlegen ist.
- Die Reichweite mit Waffen kann deutlich höher sein als ohne. Eine Schreckschusswaffe ist auf mehrere Meter wirksam.
- Mit Pfefferspray kann man sich gegen mehrere Gegner zur Wehr setzen. Ohne Waffen ist das nur für sehr geübte Menschen möglich.
- Ihr habt durch die Überraschung und ggf. durch die Erstwirkung der Waffe mehr Zeit zur Flucht. Möglicherweise ist der Angreifer sogar auch kampfunfähig.
Nachteile
- Waffen sind eigentlich nie zu 100% zuverlässig. Waffen können auch mal einen Aussetzer haben, die Batterie ist leer oder euch geht die Munition aus. Darüber hinaus habt ihr in dem Moment des Angriffs nicht immer eine Waffe zur Hand. Dann muss der Plan B eingesetzt werden.
- Auch solltet ihr stets im Hinterkopf haben, dass der Täter die Selbstverteidigungswaffe entnehmen und sie gegen euch richten kann.
- Wenn die Waffe ihren Zweck nicht erfüllt, hebt ihr den Überfall möglicherweise auf ein „neues Aggressionslevel“. Denn der Angreifer wollte vielleicht „nur euer Geld“. Nach dem Gegenangriff ist er möglicherweise erbost und greift zu Gewalt.
Selbstverteidigung mit Waffen: Was ihr noch bedenken solltet
- Setzt euch vorher mit den gesetzlichen Vorschriften zum Erwerb, dem Führen und Einsatz von Waffen auseinandersetzen. In Deutschland herrschen strenge Waffengesetze.
- Außerdem raten Experten und Polizisten, den Einsatz der gewählten Selbstverteidigungswaffe, intensiv zu üben. In einem Notfall sollte die Person die Waffe nicht zum ersten Mal benutzen, denn dann ist eine erfolgreiche Verteidigung definitiv zum Scheitern verurteilt.
- Darüber hinaus hängt die Art der Waffe mit der Anzahl der Gegner zusammen. Ein Elektroschocker ist bei mehreren Angreifern nahezu zwecklos, denn die anderen würden nicht tatenlos zusehen, wie sich ein Opfer mit dieser Waffe zur Wehr setzt. Der einzige Vorteil beim Nutzer einer Selbstverteidigungswaffe liegt im Überraschungsmoment. Wenn überfallene Personen, diesen geschickt nutzen, können sie als „Sieger“ aus diesem Kampf hervorgehen.
Liste mit Waffen
Die nachfolgende Liste stellt geeignete Selbstverteidigungswaffen dar:
- Elektroschocker
- Quarzhandschuhe
- Taschenalarm
- Kubotan
- RAM Pistole
- Defence Taschenlampe
- Messer
- Schlagstock
- Defence Regenschirm
- Pfefferspray
- CS-Gas
- Schreckschusswaffe
Welche Waffe ist geeignet?
- Verteidigungsschirm, Taschenlampe, Kubotan und Elektroschocker sind Selbstverteidigungswaffen, die eine körperliche Fitness voraussetzen. Aus diesem Grund nutzen diese lediglich physisch starke Individuen.
- Elektroschocker und Verteidigungsschirm eigenen sich hervorragend für sämtliche Körperteile des Gegners. Die Taschenlampe zielt auf die Augen und Gliedmaßen (als Schlagwerkzeug). Wohingegen das Pfefferspray und die Gaspistole auf die Atemwege und das Gesicht abzielen. Bei einer Verwendung des Kubotan sind die Hände, Gelenke und das Gesicht die Trefferzone, wohingegen der Taschenalarm auf die Ohren fixiert ist.
- Ehe sich Individuen für einen Kauf einer Waffe entscheiden, sollten sie sich auch mit der Reichweite, der Effektivität und der Anzahl der Gegner auseinandersetzen – mehr dazu im Vergleich von Selbstverteidigungswaffen. Jede Waffe hat eine andere Wirkung und zielt auf unterschiedliche Körperregionen ab. Da einige auch eine körperliche Fitness voraussetzen, ist offensichtlich klar, dass nicht jedermann eine Waffe nutzen kann, die ihm zusagt. Das Wahlobjekt muss in einem Einklang zu den physischen Gegebenheiten des jeweiligen Individuums stehen.
Sich wehren mit Kampfsport und Selbstverteidigungstechniken
Jeder kann sich wehren: Mit seinen Händen, Füßen, Zähnen etc. Natürlich ist man deutlich wehrhafter, wenn man eine Kampfsportart beherrscht oder an einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen hat. Denn so kennt man die Schwerpunkte und auch die Technik, wie man einen effektiven Schlag ausführt.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Euch kann die Munition nicht ausgehen und eure Waffe könnt ihr auch nicht zuhause vergessen – ihr seid die Waffe 😉.
- Durch das Training seid ihr körperlich fit. Das ist für eine Flucht oder eine Auseinandersetzung wichtig.
- Das Training, Erfolgserlebnisse und körperliche Fitness machen euch selbstbewusster. Das merkt der Angreifer und schreckt ihn ggf. davon ab, euch als Opfer zu wählen.
- Das Überraschungsmoment ist auf eurer Seite. Wenn ihr nicht ohnehin sportlich und wehrhaft erscheint, wird nicht unbedingt angenommen, dass ihr wehrhaft seid.
Nachteile
- Damit man eine Kampfsportart zur Verteidigung einsetzen kann, muss man mindestens ein paar Monate – besser ein paar Jahre – am Training teilgenommen haben.
- Auch Fitness, Reaktionsgeschwindigkeit und Beweglichkeit sind erforderlich.
- Darüber hinaus spielt die Anzahl der Gegner eine Rolle. Bei mehreren starken Gegnern ist das Anwenden einer Kampfsportart oder einer Selbstverteidigungstechnik kompliziert – das ist es aber auch mit einer Selbstverteidigungswaffe.
Welche Kampfsportart?
- Die Frage nach einer geeigneten Kampfsportart zur Selbstverteidigung ist schwierig. Deshalb raten Experten zu einem Selbstverteidigungskurs. Während des Kurses vermitteln erfahrene Kampfsportler effektive Selbstverteidigungstechniken, die sich auch für körperlich schwächere Personen eignen. Allerdings neigen Individuen, die lediglich einmal einen Kurs besuchen dazu, die Techniken zu vergessen. Sie müssen diese regelmäßig anwenden, um diese auch im Ernstfall anwenden zu können.
- Jedoch ist es prinzipiell egal, welche Kampfsportart euer Interesse erweckt. Sobald ihr eine Kampfsportart ausübt, werden Abwehr- und Angriffstechniken sowie Übungskämpfe auf eurem Trainingsplan stehen. Das und eure wachsende Erfahrung sind am Ende entscheidend.
Fazit: 3 abschließende Tipps
- Im Selbstverteidigungsfall gilt das Prinzip, sich gar nicht erst in gefährliche Situationen zu begeben. Und wenn ihr eine solcher geratet, versucht zunächst die Flucht zu ergreifen und andere auf eure Situation aufmerksam zu machen. Sich gegen Angreifer zu wehren steht an letzter Stelle. Kampfsporttrainer raten ihren Schülern stets dazu, einem Kampf aus dem Weg zu gehen. Sie predigen den Satz: „Der Verstand ist stärker als die Faust.“
- Kampfsport ist euer Joker: Es macht in jedem Fall Sinn, seinen Körper zu trainieren und sich verteidigen zu können. Das kann euch niemand nehmen und diese Lektionen sind fürs Leben wichtig. Nehmt an einem Kurs teil und verschafft euch ein Grundverständnis, alles weitere Training ist euch überlassen. Das Durchspielen des Ernstfalls ist ebenfalls wichtig. Das kann dabei helfen, in einem Notfall, nicht in eine lähmende Schockstarre zu verfallen.
- Eine Selbstverteidigungswaffe, die keine körperliche Fitness, wie der Taschenalarm oder das Pfefferspray, voraussetzt, passt in jede Tasche und kann nie schaden. Gerade wenn man plötzlich mehreren Angreifern gegenübersteht, hat man ohne Hilfsmittel kaum eine Chance.
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