Jiu Jitsu ist eine Kampfsportart mit Tradition. Sie wird bereits seit langem in Asien praktiziert, wo ihre Wurzeln jedoch genau liegen lässt sich nicht genau sagen, jedoch gibt es mehrere Legenden. In diesem Beitrag möchten wir euch vorstellen, welchen Ursprung Jiu Jitsu hat und wie die Sportart zu der heutigen Popularität gefunden hat.
Wurzeln in China & Japan
Jiu-Jitsu ist eine der ältesten Kampfkünste, aber seine genaue Herkunft ist ein bisschen wie ein Puzzle. Manche sagen, es hat seine Wurzeln in der indischen Massagekunst, die über 3000 Jahre alt ist. Andere glauben, dass es durch Mönche und Händler nach Japan kam.
Was wir sicher wissen, ist, dass es im Laufe der Zeit von Samurai-Kriegern in Japan weiterentwickelt wurde. Sie nutzten Jiu-Jitsu, um sich zu verteidigen, wenn sie entwaffnet oder vom Pferd geworfen wurden. Interessant, oder? Der eigentliche Wendepunkt kam, als ein Chinese namens Chin-Gen-Pin 1659 nach Japan kam und seine chinesischen Boxtechniken mit den Samurai teilte. Das Ergebnis? Jiu-Jitsu, die „nachgiebige Kriegstechnik“.
Geschichte von Jiu Jitsu in Deutschland
Jiu-Jitsu kam 1903 nach Deutschland, als japanische Kreuzer Kiel besuchten. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. war so beeindruckt, dass er sofort einen Lehrer für diese Kampfkunst engagierte. Erich Rahn, ein Schüler dieser japanischen Lehrer, gründete 1906 die erste deutsche Jiu-Jitsu Schule in Berlin. Und die gibt’s immer noch!
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Jiu-Jitsu in Deutschland einen Aufschwung, und heute gibt es mehrere Verbände, die diese Kampfkunst fördern. Die Deutsche Jiu-Jitsu Union e.V. wurde 1982 gegründet und ist heute einer der führenden Fachverbände für Jiu-Jitsu in Deutschland.
Verbreitung heute
Jiu Jitsu hat sich in den letzten Jahrzehnten weltweit stark verbreitet. Ursprünglich aus Japan stammend, hat es sich vor allem in Brasilien und den USA zu einer der populärsten Kampfsportarten entwickelt.
In Deutschland ist Jiu Jitsu ebenfalls auf dem Vormarsch, wobei der Deutsche Ju-Jutsu Verband als einer der Hauptakteure gilt. Die Mitgliederzahlen ist in den letzten Jahren seitwärts verlaufen und liegt zwischen 45.000 und 55.000 Mitgliedern (siehe Statista). Zum Vergleich: der Deutsche Judo-Bund hatte im Jahr 2022 knapp 120.000 Mitglieder.
Die Verbreitung von Jiu Jitsu ist nicht nur auf den Sportbereich beschränkt. Es wird auch in verschiedenen Formen der Selbstverteidigung und sogar in einigen militärischen Ausbildungsprogrammen verwendet. Die Vielseitigkeit von Jiu Jitsu, die sowohl den geistigen als auch den körperlichen Aspekt betont, macht es zu einer attraktiven Wahl für Menschen aller Altersgruppen.
Ausbildung in Sicherheitsberufen
Jiu Jitsu wird oft als Teil der Ausbildung in verschiedenen Sicherheitsberufen wie Polizei, Militär und privater Sicherheitsdienste verwendet. Der Grund dafür ist, dass Jiu Jitsu eine breite Palette von Techniken bietet, die in realen Selbstverteidigungssituationen nützlich sein können. Dazu gehören Würfe, Hebel, Schläge und Tritte, aber auch Techniken zur Kontrolle und Immobilisierung eines Gegners.
In der Polizeiausbildung werden spezielle Jiu Jitsu-Techniken gelehrt, die darauf abzielen, einen Verdächtigen effektiv zu kontrollieren und festzunehmen, ohne übermäßige Gewalt anzuwenden. Im Militärtraining wird Jiu Jitsu oft in Kombination mit anderen Kampfsportarten und -techniken unterrichtet, um die Soldaten auf den Nahkampf vorzubereiten.
Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass die in diesen Berufen verwendeten Jiu Jitsu-Techniken oft an die spezifischen Anforderungen und Regeln des jeweiligen Berufsfelds angepasst sind. Das heißt, die Techniken können von dem abweichen, was in einer zivilen Jiu Jitsu-Schule gelehrt wird. Aber der Kern bleibt gleich: effektive Selbstverteidigung und Kontrolle des Gegners.
Die Sicherheitskräfte mögen Jiu Jitsu auch, weil es ein offenes System ist. Neue Techniken können nach dem Baukastenprinzip nach Bedarf hinzugefügt und nach Belieben zusammengestellt werden. So lassen sich die Techniken beispielsweise auch dahingehend aussuchen, ob sie den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
FAQ & Fazit
Jiu Jitsu ist mehr als nur eine Kampfkunst; es ist ein lebendiges Stück Geschichte, das sich über Jahrtausende hinweg entwickelt hat. Von seinen mysteriösen Anfängen in Indien oder China bis zur Verfeinerung durch die Samurai in Japan hat Jiu Jitsu eine Reise durch Kulturen und Kontinente unternommen. In Deutschland hat es sich seit dem frühen 20. Jahrhundert fest etabliert und wächst stetig in Popularität und Anwendungsbereichen.
Heute ist Jiu Jitsu nicht nur ein Sport oder eine Methode der Selbstverteidigung, sondern auch ein Werkzeug, das in professionellen Sicherheitsberufen wie der Polizei und dem Militär geschätzt wird.
Weiterführende Quellen:
- „Jiu-Jitsu University“ von Saulo Ribeiro – Obwohl es sich hauptsächlich auf Techniken konzentriert, enthält dieses Buch auch historische Kontextinformationen über die Entwicklung des brasilianischen Jiu Jitsu.
- Uni Kiel: Diese wissenschaftliche Arbeit von der Universität Kiel bietet eine tiefgehende Analyse der Geschichte und Theorie des Jiu Jitsu, einschließlich seiner Wurzeln und Entwicklung.
- Deutscher Ju-Jutsu Verband e.V. – Die offizielle Website des Deutschen Ju-Jutsu Verbands enthält einen Abschnitt, der sich ausführlich mit der Geschichte des Jiu Jitsu in Deutschland befasst.
- Ju-Jutsu Union Nordrhein-Westfalen e.V. – Diese Website bietet einen Überblick über die Geschichte des Jiu Jitsu, mit einem Fokus auf seine Entwicklung und Verbreitung in Nordrhein-Westfalen und Deutschland.
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